Freitag, 2. September 2022

Ohne Befund

 So, knapp sieben Wochen Radiochemotherapie sind geschafft. Dreimal musste ich wegen niedriger Blutwerte wieder hochgespritzt werden (beeindruckend, dass das geht, ist so eine Art Doping). Die letzten ein bis zwei Wochen waren mühsam, die Schleimhäute sehr gereizt, Durchfall, Bauchschmerzen, Breichen essen etc. 

Nach zwei Wochen ohne Therapie hatte ich mich schon wieder gut erholt, konnte 10.000 Schritte laufen und ohne Keuchen die Treppe hoch. 

Dann gab es vor zehn Tagen ein Ganzkörper-CT zur Kontrolle. Gestern war das Befundgespräch. Ich war in den letzten Tagen sehr nervös, ängstlich und auch resigniert, malte mir bereits die nächste Chemotherapie aus. 

Aber, wie sich zeigt, es gibt auch schöne und gute Überraschungen: das CT ist ohne Befund, kein Rezidivverdacht. Ich bin zu Fuß nach Hause gegangen und musste vor Erleichterung weinen und in den dm gehen, um Taschentücher zu kaufen. 

Zuhause haben der Kröterich und ich uns gestritten, weil ich emotional überfordert und er gekränkt und nachtragend war. Wir haben uns wieder vertragen, waren am Rhein und haben danach gekocht und "For all mankind" gesehen, aber es hängt mir noch nach. Natürlich hat sich seit Monaten alles um mich gedreht, aber was kann ich dafür, dass ich krank war? (Außer, dass ich vor drei oder schon vier Jahren zu spät zum Arzt gegangen bin,  was ich niemandem rate.)

Wir haben uns beide das letzte halbe Jahr extrem zusammengerissen, jetzt kommen die Gefühle raus...

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