Meine Onkologin sagt, ich muss nur noch alle fünf Monate zum CT, da Therapie schlägt an, erfahrungsgemäß gehe es jetzt "einige Jahre " so weiter.
Das ist nach wie vor eine Riesenerleichterung, auch bei aller Ungewissheit und in Anbetracht der Gesamtsituation.
Letzte Woche bekam ich den neuen Bescheid von der Schwerbehindertenstelle, ich gelte jetzt als 100% schwerbehindert mit Merkzeichen G und darf kostenlos den Nahverkehr nutzen.
Auch das ist insofern positiv, als es mir finanzielle Vorteile bringt, aber es fühlt sich nicht gut an, eher etwas schockierend (gleichzeitig wundere ich mich fast, dass mich überhaupt noch etwas schockieren kann).
Ich hatte vor zwei Wochen drei Tage hohes Fieber, lag dann insgesamt zwei Wochen mehr oder weniger im Bett. Jetzt laufe ich wieder herum, bin aber kurzatmig und schaffe keine große Hunderunde. Das deprimiert mich, mein Krötlein ebenso, und auch das therapiebedingte rapide Altern mit dünnen Haaren, tiefen Augenringen, einem irgendwie eingefallenen, verhärmten Gesicht setzt mir zu. Schöne Anziehsachen, eine gute Frisörin und manchmal etwas Farbe im Gesicht helfen, aber nur solange, wie ich nicht versuche, ein Selfie mit oder ohne Hund zu machen. Der Anblick zieht mir jedesmal den Boden unter den Füßen weg, vor allem, wenn ich vorher im Bad noch dachte, heute sehe ich ganz okay aus. Ich bin doch in Wirklichkeit erst sechzig.
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