Samstag, 13. Juni 2020

Sommersamstag

Einkauf bei sehr schwülem Wetter.  Es scheint überall zu regnen und zu gewittern,  nur hier nicht. Wir haben jetzt zwei Klappstühle für draußen,  ich habe eben neben dem Vogelhaus gesessen und Pepsi getrunken.
Heute genau vor einem Jahr hatte ich die letzte OP hinter mir und wollte endlich wieder nach Hause. Die Tage im Krankenhaus kamen mir endlos vor,  obwohl es letzten Endes gar nicht so viele waren. Ich war so glücklich, als ich wieder beim Krötlein und den Hunden war,  in der eigenen Wohnung,  im eigenen Bett. Im Bad war Klopapier mit Seesternen und Muscheln drauf, das hat mich so gefreut,  es erschien mir so liebevoll. Ich konnte nur auf dem Rücken schlafen und musste Tag und Nacht den Post-OP-Reißverschluss-BH tragen. Aber es ging mir gut,  den ganzen Sommer über, erst ab Ende September hatte ich unschöne Nachwirkungen der Strahlentherapie. die Haut auf der Brust war rot und aufgeworfen und ich hatte Angst vor offenen Stellen,  die dann aber doch ausblieben, und war ständig müde.
Im Juni aber war ich auf der Abschiedsfeier von Klaus, Silvia und Werner in der Aula,  Gregor war auch da und fand,  ich sähe strahlend aus. Wir waren in Holland.
Danach fingen die Bestrahlungen an, die ich (bis auf die afterloadings, wegen der unwürdigen Position) nicht schlimm fand.

Diesen Sommer wird es kein Fest geben und der Hollandurlaub 2020 wird vielleicht unser letzter, zumindest in den Sommerferien. Die Müdigkeit ist nicht ganz verschwunden, aber viel seltener und von kürzerer Dauer. Die Haut auf der Brust ist,  abgesehen von der Narbe, glatt und schön. Aber ich fühle mich älter, als hätte das vergangene Jahr einen Teil meiner Lebensenergie aufgefressen.

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